Voraussetzungen für eine Magenverkleinerung

Was ist eine Magenverkleinerung überhaupt?

Bariatrische Operationen (Magenverkleinerung) sind oft die letzte Option für Menschen mit Adipositas und begleitenden Gesundheitsproblemen, um endlich langfristig Gewicht zu verlieren. Dabei wird der Magen durch eine Operation so verkleinert, das anschließend nur noch sehr kleine Portionen gegessen werden können. Das führt dann zur Gewichtsabnahme. Es gibt allerdings ein paar Voraussetzungen für die Operation, wie z.B. ein BMI von 40 kg/m² oder 35 kg/m² mit Begleiterkrankungen. Für den langfristigen Erfolg ist neben dem Einhalten einer Ernährungsumstellung vor und nach der Magenverkleinerung auch die psychische Stabilität und Unterstützung im Umfeld wichtig. In diesem Artikel wollen wir einen genaueren Blick auf die Voraussetzungen für eine Magenverkleinerung werfen und schauen, welche Veränderungen eine Operation mit sich bringt.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum werden Magenverkleinerungen durchgeführt?
  2. Adipositas als Grundvoraussetzung
  3. Essstörung und Magenverkleinerung
  4. Der Kopf wird nicht mit operiert
  5. Psychologische Stabilität
  6. Das Alter ist nicht relevant für eine Magen-OP
  7. Schwangerschaft ist kein Ausschlusskriterium

Warum werden Magenverkleinerungen durchgeführt?

Bariatrische Operationen, auch bekannt als Magenverkleinerungen oder Gewichtsverlustoperationen, werden immer häufiger durchgeführt, um die Behandlung von Adipositas und damit verbundenen Begleiterkrankungen zu verbessern. Viele Betroffene empfinden den Eingriff als eine Art Neuanfang, der ihnen aus herkömmliche Art und Wiese nicht möglich war. Sie sprechen häufig vom Leben 2.0 .

Die Entscheidung für eine Magenverkleinerung sollte jedoch nicht leichtfertig getroffen werden, da sie mit erheblichen Risiken und Einschränkungen verbunden ist. Es gibt einige Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um eine erfolgreiche Operation durchzuführen.

Adipositas als Grundvoraussetzung

Wenn du einen Body-Mass-Index (BMI) von 40 kg/m2 oder höher hast, entspricht das einem schweren Grad der Adipositas und du kommst für eine Magenverkleinerung infrage. Um deinen BMI zu berechnen, kannst du einfach auf der Internetseite der Techniker Krankenkasse vorbei schauen.

BMI Rechner TK

Zunächst wird empfohlen, eine Gewichtsreduktion ohne Operation durchzuführen, da der Eingriff massive Auswirkungen auf den Stoffwechsel hat. Eine Operation kommt erst infrage, wenn alle konservativen Therapieansätze (nicht-operative Behandlungsverfahren wie Gewichtsabnahme durch Ernährungsumstellung/ Bewegung) ohne langfristigen Erfolg geblieben sind. Trifft dies zu, wird nach folgenden Kriterien entschieden:

BMI ohne Begleiterkrankung

Die erste Voraussetzung für eine bariatrische Operation ist ein BMI von 40 kg/m2 oder höher. Wenn du also einen BMI von 40 kg/m2 hast und jegliche Abnehmversuche bei dir gescheitert sind, kannst du eine Operation in Betracht ziehen.

BMI mit Begleiterkrankung

Die zweite Voraussetzung greift, wenn du einen BMI von 35 bis 40 kg/m2 hast und zusätzlich Erkrankungen hast, die sich auf dein Übergewicht zurückführen wie z. B. Diabetes mellitus Typ 2 oder koronare Herzkrankheit. Auch dann kannst du eine Operation in Betracht ziehen.

Wusstest du..?

…dass dass dein Körper vor der Operation ausreichend mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt sein sollte? Dein Körper benötigt diese Reserven, um sich nach der Operation effektiv zu regenerieren.

Vor allem, da nach der Operation deine Nahrungsaufnahme stark eingeschränkt sein wird, was wiederum zu einer verringerten Aufnahme von Vitaminen und Mineralien führen kann. Daher ist es wichtig, sorgfältig darauf zu achten, dass du die notwendigen Nährstoffe in der richtigen Menge, bereits vor deiner Operation, erhältst.

Essstörung und Magenverkleinerung

Bei Binge Eating Disorder kann eine Magenoperation in Erwägung gezogen werden, wenn andere Behandlungen nicht wirksam sind. Voraussetzung ist allerdings eine psychotherapeutische Behandlung bzw. Betreuung. Bei einer Bulimie hängt die Entscheidung für oder gegen eine Operation von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Schweregrad der Erkrankung und dem allgemeinen Behandlungsstand. Grundsätzlich sollten Essstörungen psycho- und verhaltenstherapeutisch behandelt werden. Eine Operation kann in einigen Fällen jedoch den Verlauf der Essstörung positiv beeinflussen.

Bei Suchterkrankungen wie Alkoholismus oder fortgeschrittenem Magenkrebs ist eine Magenoperation nicht geeignet. In diesen Fällen müssen andere Behandlungen in Betracht gezogen werden.

Der Kopf wird nicht mit operiert

Starkes Übergewicht hat häufig eine tiefere Ursache, wie z.B. emotionale Belastung oder ein Trauma. Eine Operation kann zwar die Symptome (das Übergewicht) verbessern, die Ursache muss jedoch weiter bearbeitet werden. Die meiste Arbeit beginnt nach der Operation, denn du wirst deine Ernährungsgewohnheiten komplett umstellen müssen und es wird Einschränkungen in deinem Alltag geben. Da ist es besonders wichtig, nicht wieder in die alten Muster zu verfallen.

Lebensstilveränderung

Um dir den Umstieg zu erleichtern, werden Verhaltensänderungen bereits vor der Operation geübt. Dazu gehört eine niedrig kalorische Ernährung, die Einnahme regelmäßiger Mahlzeiten sowie Portionsgrößen und Mengen zu erlernen. Wenn die Bereitschaft und die Motivation reichen, um diese Umstellung für das ganze Leben zu leben, steht einer erfolgreichen Abnahme durch Magenverkleinerung nichts mehr im Wege.

Psychologische Stabilität bei Magenverkleinerung

Eine Magenverkleinerung bedeutet eine große Veränderung in deinem Leben, daher ist es wichtig, dass du psychologisch stabil bist und in der Lage bist, mit den Herausforderungen der Operation und der postoperativen Erholung umzugehen. Ein unterstützendes soziales Umfeld ist ebenfalls von Vorteil. Du kannst dich auch mit Gleichgesinnten in Foren oder sozialen Netzwerken austauschen und von ihren Erfahrungen profitieren.

Das Alter für eine Magen-OP

Das Alter allein ist kein Ausschlusskriterium für eine Magenverkleinerung. Sowohl junge als auch ältere Menschen können eine Magenverkleinerung durchführen lassen. Bei Jugendlichen wird aufgrund des Risikos und dem massiven Eingriff in den Lebensstil nur in Ausnahmefällen eine bariatrische Operation durchgeführt. Wenn ältere Menschen in einem guten Allgemeinzustand sind, können auch sie eine Magenverkleinerung durchführen lassen. Natürlich muss der Gesundheitszustand berücksichtigt werden und eine umfassende medizinische Untersuchung durchgeführt werden, um festzustellen, ob die Operation eine geeignete Option ist.

Schwangerschaft und Magenverkleinerung

Grundsätzlich wird davon abgeraten, eine Operation während einer Schwangerschaft durchzuführen, denn das Risiko für das Ungeborene ist viel zu hoch. Auch bis zwei Jahre nach dem Eingriff wird von einer Schwangerschaft abgeraten, da das Risiko für einen Nährstoffmangel bei Mutter und Kind zu groß ist.  Die Entscheidung sollte immer in Absprache mit einem erfahrenen Arzt getroffen werden.

Mein Fazit zur Magenverkleinerung

Eine Magenverkleinerung ist durchaus sinnvoll, wenn alle anderen Methoden gescheitert sind. Häufig ist es für die Betroffenen der letzte Ausweg, denn viele Menschen können ihr Gewicht nicht aus eigener Kraft kontrollieren. Die Ursachen dafür sind multifaktoriell und können psychische oder physische Ursachen haben. Bevor du dich für eine Operation entscheidest, solltest du jedoch abwägen, was es für dein Leben bedeutet und ob du bereit bist, die Einschränkungen in Kauf zu nehmen.

Wichtig ist zu verstehen, dass nicht alleine die Operation die Veränderung bewirken wird, sondern die Ernährung und Bewegung auch nach der Operation im Fokus stehen müssen.
Wenn du das mit Ja beantworten kannst, steht einer langfristigen Gewichtsabnahme nichts mehr im Wege. Wenn du Unterstützung brauchst stehe ich dir gerne zur Seite! Du kannst einfach ein kostenloses Erstgespräch buchen und mehr Erfahren.

Ernährungsberatung bei Magenverkleinerung